Wohlergehen von Hunden und Katzen: Mikrochip soll Rückverfolgbarkeit gewährleisten

Was haben süße Stupsnasen, Mikrochip-Pflicht und EU-Gesetze gemeinsam? Mehr als man denkt! Ein neuer Gesetzesentwurf könnte den Tierschutz für Hunde und Katzen europaweit revolutionieren – und illegalem Tierhandel endlich einen Riegel vorschieben.

Eigentlich war es ein Randthema vergangene Woche in Straßburg, mir persönlich als Mitglied des Tierschutzvereins Erfurt aber besonders wichtig: Wir haben die ersten europäischen Regeln für die Zucht, die Unterbringung und den Umgang mit Hunden und Katzen auf den Weg gebracht.

Wenn auch die Mitgliedstaaten zustimmen, müssen künftig alle Züchter, Verkäufer und Tierheime in ganz Europa ihre Hunde und Katzen mit einem Mikrochip versehen und registrieren. Das gilt übrigens auch, wenn sie die Tiere nicht verkaufen, sondern kostenlos abgeben. Zwar verlangen schon die meisten Mitgliedstaaten der EU eine dauerhafte Kennzeichnung durch einen Mikrochip oder eine Tätowierung. Diese nationalen Systeme sind aber nicht miteinander kompatibel, sodass die Rückverfolgbarkeit meistens an der Landesgrenze aufhört. Das soll sich ändern: Mit einem einheitlichen europäischen Registrierungssystem kann die Herkunft der Hunde und Katzen dann lückenlos dokumentiert werden. Das ist nicht nur für die Bekämpfung des illegalen Tierhandels von großer Bedeutung, sondern auch sehr hilfreich bei der Verfolgung und Eindämmung von Krankheitsausbrüchen.

Unser Gesetzesentwurf regelt außerdem die Einfuhr von Hunden und Katzen in die EU, egal ob zu kommerziellem Zweck oder nicht. Und einheitliche Zuchtvorschriften zum Schutz der Tiere soll es auch geben. Damit wollen wir einen verantwortungsvollen und ethischen Umgang mit Katzen und Hunden in der gesamten EU sicherstellen. Dabei geht es uns nicht um zusätzliche Bürokratie; sondern darum, die Zusammenarbeit der bestehenden Systeme zu verbessern und Gesetzeslücken zu schließen, die bisher von illegalen Händlern ausgenutzt wurden. Besonders niedliche Stupsnasen, mit denen Katzen kaum atmen können, oder Faltohren, die ihnen ein Leben lang Schmerzen bereiten, wären dann bei uns passé. Mit den neuen Vorschriften machen wir Haltern, die Hunde oder Katzen aus sogenannter Qualzucht in die EU einschleusen wollen, das Leben hoffentlich richtig schwer!