Der 17. Juni 1953 ist nicht nur ein großer Tag der deutschen Freiheitsgeschichte, sondern der europäischen Freiheitsgeschichte. Die europäische Perspektive dieser mutigen Freiheitsbewegung wird auch leider heute noch weitgehend ausgeblendet.
Der 17. Juni 1953 steht für Werte, die Europa hoch schätzt: Menschenwürde, Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit. Für mich ist der 17. Juni der mutigste Versuch in der deutschen Geschichte, unter den Bedingungen einer Diktatur freie Wahlen zu erzwingen. Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 war der Anfang vom Ende der SED-Diktatur. Zugleich war er der Beginn einer Kette von Freiheits- und Demokratiebewegungen in Osteuropa.
Es ging am 17. Juni 1953 um nichts weniger als um die Freiheit, damals vor 70 Jahren. Die ostdeutschen Demonstranten waren die ersten, die sich damals in Osteuropa gegen das diktatorische kommunistische System der Sowjetunion erhoben haben. Es ging damals nicht nur um unmenschliche Erhöhung der Arbeitsnorm, es ging um freie Wahlen, um Demokratie, um Rechtsstaatlichkeit, um die Einheit des geteilten Deutschland. An mehr als 700 Orten in der gesamten DDR hatten rund eine Million Menschen demonstriert, 600 Betriebe wurden bestreikt.
Der Volksaufaufstand am 17. Juni 1953 und die Friedliche Revolution im November 1989 gehören zusammen. Ohne den Mut, ohne den Freiheitswillen der Ostdeutschen hätte es beide Wendepunkte der europäischen Geschichte nicht gegeben.







