Thüringens Europaabgeordnete Marion Walsmann für europaweite Standards
Deutschlandweit gab es in den letzten Wochen Hotspots für Corona-Infektionen, die ihren Ursprung in und um Betrieben der Fleischwirtschaft hatten. Wegen prekärer Arbeits- und Unterkunftsbedingungen der Leiharbeiter steht die Fleischindustrie in der Kritik. Die Corona-Epidemie hat skandalöse Zustände in Sammelunterkünften der Fleischindustrie mit überwiegend osteuropäischen Leih-Arbeitskräften zu Tage gefördert. Hygienevorschriften können dort unmöglich eingehalten werden. Wegen gravierender Verstöße gegen den Infektions- und Arbeitsschutz hat die Bundesregierung prompt gehandelt: Die Arbeitsschutzvorschriften wurden verstärkt, es wird ab nächstem Jahr in Deutschland keine Werkverträge und keine Arbeitnehmerüberlassung in der Fleischwirtschaft in Deutschland mehr geben. Das findet meine volle Unterstützung.

Thüringens Europaabgeordnete Marion Walsmann setzt sich für europaweite Standards statt Steuern für die Fleischindustrie ein.
Die Maßnahmen müssen aber weiter gehen. Ich meine: nun ist die EU am Zug. Ich plädiere für eine europäische Lösung beim Arbeitsschutz und für europaweit geltende Standards in der Fleischindustrie. Als einzige Thüringer Europaabgeordnete und als Mitglied im Verbraucherrechte-Ausschuss des Europäischen Parlaments setze ich mich für ordentliche Zustände in der Fleischwirtschaft unter Beachtung des Tierwohls, der Hygienevorschriften und der Fleischqualität in ganz Europa ein. Wir brauchen keine Fleischsteuer und keine höheren Preise für Fleisch, wie es die Grünen fordern. Wichtig sind gleich hohe Standards für die Fleischwirtschaft in der gesamten EU. Und es darf keine inhumanen Sammelunterkünfte und keinen Betrug mehr bei Arbeitszeiten geben.
Dafür werde ich im Europaparlament und in dessen Ausschuss für Verbraucherrechte eintreten. Das bin ich dem Land der zwei B schuldig: Bratwurst und Brätel. Schließlich haben wir aus Qualitätsbewusstsein heraus die Thüringer Bratwurst als Label europaweit schützen lassen.