Zweifacher historischer Erfolg
Deutschland erlebte vor genau 30 Jahren am 1. Juli 1990 gleich eine doppelte Währungsunion. In den alten Ländern startete die erste Stufe der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion als Ergebnis einer fortschreitenden wirtschaftlichen Integration der damaligen Europäischen Gemeinschaft (EG).
In der DDR wurde mit dem Inkrafttreten des Vertrags über die Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion am 1. Juli 1990 die heiß ersehnte D-Mark eingeführt als Sinnbild von Freiheit und Wohlstand.
Es war richtig, dass bei aller damaligen Kritik in Ost und West ganz bewusst ein „politischer“ Umtauschkurs vereinbart wurde. Die DDR verpflichtet sich damals, die erforderlichen Rahmenbedingungen für die Soziale Marktwirtschaft nach westdeutschem Vorbild zu schaffen.
Erfolgsgeschichte ohne Blaupause
Auch wenn die Treuhandanstalt, übrigens eine Erfindung der Regierung Modrow, so manche Fehlentscheidung getroffen hat, so war der Übergang von der DDR-Zentralverwaltungswirtschaft (Planwirtschaft der DDR) zur Sozialen Marktwirtschaft eine einzigartige Erfolgsgeschichte ohne jegliche Blaupause.
Wir dürfen heute im wiedervereinigten Deutschland stolz darauf sein, dass die doppelte Währungsunion vor 30 Jahren, die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion und die gesamtdeutsche Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion vor allem durch den politischen Weitblick des Kanzlers der Einheit, Helmut Kohl, und die Aufbauleistung der Ostdeutschen zum zweifachen historischen Erfolg wurden.
Heute sollten wir in der EU alles dafür tun, den Euro, der im nächsten Jahr seinen 30. Geburtstag feiert, auch über die Coronakrise hinweg als weltweit zweitwichtigste Währung auch in Zukunft stabil zu halten.